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nach Beirût.SIDON. 24. Route. 451 Saida beträgt gegen 10,000 Seelen, wovon ungefähr 7000 Muslimen
und Metâwile sind; die Christen sind griechisch-katholischer und
maronitischer Confession (die franz. Karte gibt für Saida folgende
Statistik: 8000 Muslimen, 300 Metâwile, 1800 griechische Katho-
liken
, 1000 Maroniten, 200 orthodoxe Griechen, 700 Juden). Ein
Franciscanerkloster, eine Schule der Jesuiten und eine mit einem
Waisenhaus verbundene Schule der Josephsschwestern bilden die
katholischen Institute; auch die amerikanischen Missionäre (S. 460)
haben in Sidon eine Station.

Das Städtchen enthält wenig Interessantes, doch manche grosse
wohlgebaute Häuser, namentlich an der Westmauer; die Häuser bil-
den
einen Theil der Mauer; oben hat man schöne Blicke auf das
Meer. Von den neun Moscheen der Stadt war die eine, die grosse
Djâmiʿ el-Kebîr (Pl. 11), ehemals eine Kirche der Johanniterritter.
Auf dem Platze vor der Moschee stand einst Fachr ed-dîn’s Palast;
heute ist dort das Serai Solimân Pascha’s. SO. von dem heutigen
Hauptplatz steht das heutige Serai (Pl. 13); SW. die Moschee Abu
Nachle
(Pl. 12), ehemals eine Kirche des heil. Michael. N. davon
der Chân Fransâwi (Pl. 4), ein schönes Gebäude, im Anfang des
17. Jahrh.
von Fachr ed-dîn erbaut, in welchem sich seit der Ex-
pedition
Renan’s eine Sammlung sidonischer Alterthümer befindet.
Ausser diesem hat die Stadt noch fünf andere grosse Châne.

Interessant ist der Hafen. Am NO.-Ende des Städtchens führt
neben dem Chân ed-Debâgh (Pl. 13) ein Dammweg mit Bogen zu
dem Inselchen Kalʿat el-Bahr hinüber; hier befinden sich die Ruinen
eines alten Schlosses aus dem 13. Jahrh., wenn nicht etwa die
grossen fugenrändrigen Quadern auf einen noch älteren Bau hin-
weisen
. Doch spricht der Styl der Mauern mit den eingefügten
Säulenfragmenten, sowie die Spitzbogen für das Mittelalter.

Um die Insel herum, besonders auf ihrer SW.-Seite, sind Reste
von Hafendämmen aus grossen Quadern, ebenso die ganze Reihe von
Klippen entlang, welche gegen N. den Hafen bilden. Dieser konnte
in alter Zeit geschlossen werden. Fachr ed-dîn liess jedoch die Ein-
fahrt
zuschütten, um den Hafen der türkischen Flotte unzugänglich
zu machen. Die schönen Quadern der Hafendämme wurden als Bau-
steine
weggeholt, daher das Meer, wenn es stürmisch ist, über die
Klippen in den Hafen eindringt. Auf der breiten Landzunge, welche
im W. den Hafen bildet, sind ebenfalls Ueberreste alter Mauern und,
auf der O.-Seite, zwei künstliche viereckige Bassins (vgl. den Plan).
Im SO. der Stadt ist noch die Citadelle Kalʿat el-Mezze zu erwähnen,
welche auf einem Schutthügel ruht; in dem Schutt sind Lager von
Purpurmuscheln bemerklich.

Wichtiger sind die Umgebungen. Leider sind die sidonischen
Necropolen von Schatzgräbern stark abgesucht und beschädigt worden.
Dennoch hat Renan als Chef der franz. Expedition noch bedeutende
Entdeckungen gemacht. Jedes Jahr werden in den Gärten eine
Anzahl meist der christlichen Zeit angehöriger Alterthümer aus-